Es hat sich ja inzwischen herumgesprochen, dass man den Ausstoß von CO2 vermeiden sollte, um das Klima nicht noch mehr zu schädigen. Und es hat sich auch herumgesprochen, dass Fliegen der Umwelt ganz besonders schadet.
Was sich aber noch nicht so richtig herumgesprochen hat, ist das Ausmaß der Umweltschäden durch Flugreisen. Kaum jemand, mit dem ich in letzter Zeit darüber gesprochen habe, war sich über die Größenordnung im Klaren. Deswegen möchte ich auf dieser und den nächsten Seiten einfach nur einige Zahlen aufzeigen.
Damit sich die Klimaerwärmung auch in Zukunft noch einigermaßen in Grenzen hält, sollte jeder von uns nach dem Pariser Klimaschutzabkommen nicht mehr als 2000 kg CO2 (Bundesministerium für Umwelt, Seite 11 oben) erzeugen. Dieser Wert wird aber schon durch einen einfachen mitteleuropäischen Lebensstil überschritten.
Der CO2-Ausstoß für einige Flüge (CO2-Rechner des Umweltbundesamtes, CO2-Äquivalente):
Hin- und Rückflug | CO2-Ausstoß pro Person |
Frankfurt – Mallorca | 690 kg |
Frankfurt – New York | 3790 kg |
Frankfurt – Thailand | 5510 kg |
Frankfurt – Sidney | 10240 kg |
Ein Verzicht auf Flugreisen ist die einfachste Möglichkeit, größere Mengen an CO2 einzusparen. Selbstverständlich ist es auch sinnvoll, weniger mit dem Auto zu fahren, sich bewußt zu ernähren, effizient zu heizen usw. Aber mit keiner dieser Maßnahmen kann man so viel einsparen wie mit dem Verzicht auf eine Flugreise. Spielen Sie doch einfach mal mit dem CO2-Rechner des Umweltbundesamtes die Möglichkeiten durch.
Die Einhaltung der Obergrenze von 2000 kg CO2 ist notwendig, damit die Erde auch für zukünftige Generationen eine Lebensgrundlage bieten kann. Wenn Sie eine Flugreise unternehmen wollen, sollten Sie sich vorher überlegen, wie Sie den damit verbundenen CO2-Ausstoß durch einen Verzicht auf Fahrten zur Arbeit, Heizen usw. ausgleichen können. Diese Möglichkeiten bestehen aber in der Praxis meist nicht.
Ich weiß, dass ein Verzicht auf Flugreisen mit persönlichen Opfern verbunden ist: Mit dem Verzicht, faszinierende Kulturen und Landschaften kennenzulernen, Freunde und Geschäftspartner persönlich zu treffen, usw. Aber muss es wirklich ein Urlaub mit einer langen Flugreise sein? Kann ein Urlaub an einem Ort, den man dem Auto oder der Bahn erreichen kann, nicht auch schön sein?
Wer etwas gegen die drohende Klimakatastrophe tun will, muss bei sich anfangen. Es ist nicht damit getan, die Verantwortung nur auf die Politik und die Unternehmen zu schieben. Die Aufforderung zum Verzicht ist nicht populär. Politiker, die solche Forderungen stellen, werden nicht gewählt.
Das ist mein kleiner Beitrag zu „Fridays for Future“. Obwohl ich dafür eigentlich viel zu alt bin.
Richard Kaiser
PS. Noch eine Bitte an alle, die mich persönlich kennen: Ich will nicht bei jeder Begegnung Rechtfertigungen hören, wieso man doch fliegen musste. Oder dass man heldenhaft auf einen Flug nach Thailand verzichtet hat. Wer meint, dass er sich dafür rechtfertigen muss, soll es einfach lassen. Das muss jeder mit sich ausmachen, und nicht mit mir. Ich habe keinerlei missionarische Ambitionen. Ich möchte nur über die Fakten informieren.